Vorschau: Fussball Manager 11

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Wie auch im letzten Jahr, hat Bright Future auf der gamescom in Köln ihren neuen Fussball Manger mit zahlreichen Änderungen vorgestellt.

Nachdem im letzten Jahr der neue Mehrspielermodus im Vordergrund stand, lag der Fokus für das deutsche Entwicklerteam beim Fussball Manager 11 auf dem Einzelspielermodus. Eines der neuen Features ist „Fußball pur“. Der gewaltige Umfang des Spieles ist sicherlich eines der Stärken, doch für manchen Spieler ist das mehr als er machen möchte. In dem neuen Spielmodus werden Aspekte wie Sponsoren, Stadion, Privatleben und andere entfernt, sodass sich nur noch auf das Team und die Transfers konzentriert wird. Eine weitere Verbesserung ist das deutsche Ligensystem, bei denen nun auch die korrekten Oberligen implementiert sind.

Eines der neuen Features ist der Aufstellungs- und Taktikbereich. Für einen leichten Einstieg hierfür dient der Taktik-Wizzard, welcher die Taktiken erklärt und bei der Wahl des passenden Spielsystems unterstützt. Dieser steht bei jedem neuen Verein zur Verfügung und hilft in den Bereichen Ausrichtung, Konter, Abwehr und Angriff. Doch auch für erfahrene Manager gibt es einige Neuerungen. So lassen sich für den Torwart die Spieleröffnungen, so beispielsweise auch bei der letzten Weltmeisterschaft des Öfteren vorgekommene Abstöße direkt in die Offensive. Auch die Eckstöße können festgelegt werden. Besonders benutzerfreundlich ist die Spielfeldansicht als Vollbild, denn hier hat der Spieler eine sehr gute Übersicht über die Aufstellung und individuellen Einstellungen. Dazu gehören auch die Laufwege, die nun sowohl in die Defensive als auch in die Offensive festlegt werden können. Abwehrspieler können somit auch weiter in den Angriff geschickt werden, andere Abwehrspieler können dann die dadurch entstehenden Lücken absichern.

Eine weiter gute Neuerung ist das Abspeichern der verschiedenen Systeme, bei denen jeweils die bevorzugten Spieler für die jeweiligen Positionen festgelegt werden können. Der Aufstellungsassistent unterstützt bei Umbesetzung der Positionen im Falle von verletzten oder gesperrten Spielern ohne dass die Einstellungen erneut vorgenommen werden können. Außerdem ist es dadurch möglich, sogenannte „A-Teams“ und „B-Teams“ etc. festzulegen, um bei starken Mannschaften in Bestbesetzung anzutreten und bei Freundschaftsspielen oder schwächeren Gegnern auch den Reservespielern eine Chance zu geben. Die abgespeicherten Systeme und Aufstellungen können bequem für jedes einzelne Spiel im Voraus festgelegt werden.

Die nächste Neuerung beim Fussball Manager 11 ist das Stärkensystem. Bei dem alten System war es ein Nachteil, dass einige Spielerwerte manipuliert werden mussten, damit einige Spieler eine bestimmte Stärke erreicht haben. So bekam Messi eine Kopfballstärke zugewiesen, die nicht der Realität entsprach, jedoch notwendig war, damit er auch der beste Akteur im Fussball Manager ist. Um derartiges zu vermeiden und gleichzeitig die das Stärkensystem von 0 bis 99 besser ausnutzen zu können, wurde das System erneuert und besteht nun aus den drei Faktoren Positionsstärke, Fähigkeitsstärke und Erfahrung. Spieler haben für jede einzelne Position eine Positionsstärke, welches nun auch eine bessere Abstufung enthält. Somit leistet ein normaler Innenverteidiger im defensiven Mittelfeld noch 85 % seiner Positionsstärke. Die Manager können somit ihre Fußballspieler ohne einen zu großen Nachteil auf benachbarte Positionen setzen.

Die Fähigkeitsstärke ist die Stärke, die auch aus den vorherigen FM-Titeln bekannt ist. Sie fließt zu 30 %, die Positionsstärke zu 70 %, in die Gesamtstärke ein. Davon addiert oder abgezogen werden noch Bonus und Malus für die Erfahrung. Denn diese soll künftig dafür sorgen, dass nicht nur ständig junge Spieler gekauft und die älteren und meist erfahrenen Spieler, die häufig in der Realität bevorzugt werden würden, ausgemustert werden. Zudem spielt nun auch die Moral der Spieler eine größere Rolle. Bisher hatte sie eher weniger Einfluss, doch nun sollte der Trainer stets dafür sorgen, dass diese bei den Spielern recht hoch ist, ansonsten hätte eine niedrige Moral zur Folge, dass der Spieler häufiger negativ auffällt und einfach keine Lust mehr auf das Training hat.

Der letzte wichtige Bereich sind die Transfers der Spieler, welche noch realistischer werden sollen. So wird es je nach Schwierigkeitsgrad auch harte Verhandlungen mit den Spielern oder auch Attacken der anderen Vereine geben. Vieles läuft künftig auch über die Medien ab. So kann der Manager in mehreren Stufen den Spieler loben, seine Begeisterung zeigen und ausdrücken, wie sehr er an der Verpflichtung eines Spielers interessiert ist, ehe die Verhandlung überhaupt begonnen hat. Hierbei sollte jedoch auf die Glaubwürdigkeit geachtet werden. Tritt der Verein an den Spieler oder seinen Berater heran, so wird von Anfang an mitgeteilt, welche Erwartungen an den Vertrag bestehen. Dies erfolgt zusammen mit der Bewertung einiger Faktoren in einer Vorverhandlung. Erst im nächsten Schritt erfolgt unter Umständen die eigentliche Vertragsverhandlung mit sämtlichen Konditionen. Dabei wird es für schlechtere Vereine noch schwieriger werden, Spieler von besser gestellten Vereinen zu verpflichten.

Doch nicht nur der Manager selbst ist an einem leistungsstarken Team interessiert, sondern auch die konkurrierenden Teams. Diese schrecken in Fussball Manager 11 nämlich nicht davor ab, den Leistungsträgern des Teams Angebote zu unterbreiten. Das Ablehnen der Angebote kann zur Folge haben, dass die bereits angesprochene Moral sinkt. Sollte man einen Spieler doch ziehen lassen müssen, so kann mit einem Klick nach Spielern mit ähnlichen Stärken suchen lassen. In der neuen Transferzeitung wird über Spielerverkäufe berichtet. Teilweise kann es sogar vorkommen, dass der Manager erst darüber erfährt, dass ein anderer Verein an einen eigenen Spieler herantritt.

Darüber hinaus gab es auch noch bei der Oberfläche einige Änderungen. Bei verschiedenen Bildschirmen, beispielweise Spielankündigungen oder Pokalauslosungen, wird der Hintergrund passend zur aktuellen Liga hinterlegt. Die Termine im Kalender lassen sich nun schnell per Kontextmenü festlegen. Ergänzend lässt sich das Spielgeschehen auch bis zu einem bestimmten Tag simulieren. Auch wenn der Fokus auf dem Einzelspielermodus lag, gibt es auch im Online-Modus kleinere Neurungen. So gibt es ein Aktionskarten-System, mit dem auch während des Spieles direkter Einfluss genommen werden kann, sowie Draft für Jugendspieler, neue Auktionsformen und Sponsorenmissionen.

Fazit

Der Fussball Manager 11 zeigt, dass der Titel nicht zu denen gehört, die nur minimale Änderungen mit aktuellen Daten zu bieten haben. Gerade der Taktikbereich zeigt, dass es sowohl gute Verbesserungen in der Handhabung, aber zugleich auch viele neue Möglichkeiten für gibt. Auch die Neuerungen in den anderen Bereichen kommen sowohl den Einsteigern als auch den erfahrenen Manager zu gute.