Vorschau: P.A.M.E.L.A.

PC-Version, getestet von Gastautor am

Knapp zwei Jahre nach der Ankündigung gibt es ihn, den Early-Access-Zugang zum neuen Spiel, das auf der Unity-Engine basiert. Die Nvyve Studios erlaubten mir in ihr neues Werk P.A.M.E.L.A. zu schnuppern. Ich gebe euch nun einen ersten Blick in diesen potenziellen Indie-Hit. Ist er grafisch wie auch spieltechnisch einen Blick wert?

Ersteindruck – was erwartet uns?

Ich wache auf, schaue mich um und bemerke, dass ich in einer Kammer fest stecke. Mit den Fäusten schlage ich dagegen und versuche diese zu öffnen. Und dann klappt das auch, die Cryo-Schlafkammer bricht auf und ich bin frei. Es gab wohl eine Fehlfunktion, aber nach dem ersten Rundumblick weiß ich – diese Fehlfunktion betrifft nicht nur meine Schlafkammer. Das Licht ist aus, kein Strom läuft. Ich muss meine Taschenlampe benutzen, um mich umsehen zu können. Und dann kommen da diese beunruhigenden Geräusche aus dem Rest des Gebäudes. Nach dem ersten Umsehen weiß ich, mir steht nur die Standard-Überlebensausrüstung zur Verfügung. Das heißt ich habe einen Scanner, mit dem ich mich im Umfeld umsehen kann. Ich finde Kisten, Mülleimer, Geldkassen und andere Kästen, in denen sich Gegenstände befinden die ich mitnehmen und benutzen kann. Aber ich bemerke auch Sicherheitssysteme, die mich beim hacken diverser Zugänge vor die Gefahr stellen von der Sicherheit entdeckt zu werden. Und besonders zu Beginn des Spieles, wo ich beinahe nichts habe, heißt es rennen – so schnell ich kann, irgendwohin – denn gegen die Roboter habe ich keine Chance.

Technisch ist das Inventar mit seinen anderen Untermenüs gut gelöst ins Spiel eingebaut. Egal welches dieser Menüs man öffnet, sie passen grafisch sehr gut in das Umfeld. Allgemein ist anzumerken, dass die Grafik gut aussieht. Dunkle Räume sind wirklich dunkel. Lichteffekte gestalten die Räume unübersichtlich, sodass man mehrfach hinsehen muss, ob da nun jemand stand oder nicht. All das wirkt auf das Horrorfeeling ein und gestaltet das Spiel zu einem echten Hingucker. Doch auch zum Ersteindruck gehören die unendlich langen Ladezeiten. Beim ersten Starten des Spieles saß ich gute 20 Minuten vor dem Bildschirm und hatte Standbild. Nicht mal die moderne Sanduhr hat sich bewegt, bevor das Spiel freundlich abstürzte. Dieser Vorgang hat sich 3 mal wiederholt, bis ich Patches abgewartet habe, um das Spiel überhaupt spielen zu können. Nun startet das Spiel zwar erfolgreich, dennoch plage ich mich mit ewigen Ladezeiten. Generell ist es gut möglich, nach dem Start des Spieles noch mal schnell auf den Markt zu gehen sowie beim Bäcker Kuchen zu holen und ihn zu essen … Auch sonst läuft das Spiel zeitweise instabil. Es gibt unbegründete Abstürze und Framezahleinbrüche. Auch, wenn sich die Anzahl dieser in den paar Wochen Testzeit signifikant verringert haben, so kommen sie doch immer wieder. Das Spiel scheint entsprechend das Motto verfolgen: „Du hast was geschafft, also hau ich dich erst mal auf den Desktop. Mal sehen wie du dich ärgerst.“ Und das sorgt für Frustration. Denn stirbt man, oder stürzt das Spiel ab, ohne dass man vorher speichern konnte, so kann man von neuem anfangen.

Umfang des Spiels

Trotz dieser Probleme scheint das Spiel sehr umfangreich und groß geworden zu sein. Insbesondere die Stadt Eden, in welcher ich mich befinde, fällt wesentlich größer aus als ursprünglich gedacht. Die Möglichkeit sich frei überall hinbewegen zu dürfen, regt an, jeden Winkel zu erkunden. Entsprechend trifft man auf viele Gefahren und Schreck-Momente, welche einen Nachts wach halten. Auch wenn diese bei weitem nicht so intensiv ausfallen wie zum Beispiel bei Syndrome. Entsprechend gibt es viel zu entdecken, was bei gegebener Grafik Anreiz genug ist, um dieses Spiel zu spielen. Denn allein um jeden Gang abzulaufen – Loot finden und Gegner bekämpfen mal ausgeschlossen – braucht man dutzende Spielstunden.

Der Spieler hat außerdem die Möglichkeit seinen AARM-Anzug immer weiter zu verbessern, indem er Waffen anbaut und seine Energieversorgung managen muss. Er hat dabei die Möglichkeit, sich auf seine Gegner einzustellen und entsprechend immer wieder im Vorteil zu sein. Das hilft besonders im späteren Spielverlauf. Doch sollte man sich nicht zu übermächtig fühlen, denn spätestens nach dem ersten Tod bemerkt man, dass man alles verloren hat. P.A.M.E.L.A. verfügt nämlich über ein Permadeath-System. Einmal tot, und du fängst von vorn an, wobei du je nach vorherigem Spielfortschritt unterschiedliche Startpunkte wählen kannst. Und wenn ich mal beim Thema Gegner bin, so plagt sich P.A.M.E.L.A. mit dem üblich, typischen Problem: Deren Intelligenz. Denn die ist noch nicht überzeugend, jedoch wird sie an manchen Stellen durch die Anzahl und Kampfkraft der Subjekte mehr als wett gemacht. Ziel des Überlebenskampfes ist es, die Station zuerst wieder ins Licht zu tauchen und anschließend herauszufinden, was passiert ist. Aber das überlasse ich euch, denn ihr wollt sicher selbst mal vorbei schnuppern und so werde ich das an dieser Stelle mal ganz frech auslassen.

Fazit

Was bekommt man nun als Betaspieler? Neben diversen Bugs und zahlreichen Fehlern, die das Spiel bei manchen Computersystemen unspielbar machen, stößt man auf eine spannende, geheimnisvolle und vor allem atmosphärische Welt. Man kann sehr viel entdecken, looten und muss sich dennoch in jeder Situation darauf einstellen, gleich wieder ohne einen Keks in der Küche neu zu starten. Die unerforschte Welt lässt viele Räume für eigene Interpretationen und Spekulationen offen, da weder die Story linear erzählt wird oder man aufgrund der Gefahren die Möglichkeit hat selbst alles herauszufinden. Wer sich das als Ziel gesteckt hat, hat definitiv so einige Spielstunden vor sich. Dennoch lohnt sich das Spiel aktuell nur bedingt. Und das liegt einzig und allein an der unheimlichen Instabilität des Spieles. Wen das nicht stört, der wird seine Freude daran finden. Aber wer allgemein wenig Platz für Frustrationen hat, der sollte sich mindestens bis zur fertigen Version gedulden. P.A.M.E.L.A. verfügt dennoch über sehr viel Potential, was auf jeden Fall bedacht werden muss und ist somit seine knappe 25 € vollkommen wert. Ich hoffe, dass die technischen Probleme bald der Vergangenheit angehören, und sich hinter diesem gefundenen Goldnugget vielleicht doch eine ganze Goldader versteckt, die ich ausbeuten darf.