Kame-Hame-JA
Doch was genau ist eigentlich dieser neue Titel? Bei Dragon Ball FighterZ handelt es sich um ein – mehr oder weniger klassisches – Beat'em Up in einer 2D-Anime-Optik. Hier muss man auch mal wieder den Entwicklern von Arc System Works gratulieren, denn sie haben es geschafft den unverkennbaren Stil von Dragon Ball Z 1:1 auf den Bildschirm zu transportieren. So erscheint jeder Kampf wie eine eigene kleine Mini-Episode der Serie.
Bis auf ein paar Punkte bleibt auch das Gameplay den meisten 2D-Prüglern treu. Starker, schwacher und mittlerer Schlag, mehrfache Kombos, Projektilangriffe oder Würfe bilden das stabile Gerüst in welchem wir unsere Kämpfe bestreiten. Wer sich ein bisschen mit Kampfspielen beschäftigt, der dürfte auch mit dem 3 gegen 3-System vertraut sein. Dieses wurde bereits in Titeln wie Marvel vs Capcom genutzt um taktische Tiefe und schnelleres Gameplay in Showdown hinein zu bringen. Für einige Spieler – mich selbst eingeschlossen – ist dies jedoch zu Beginn eine starke Überforderung. Der Bildschirm wirkt schnell geflutet und man verliert die Übersicht, welche bei komplizierten Tastenkombinationen jedoch schwer von Nöten ist.
Übersicht im Chaos
Umso mehr waren wir bei unserem Hands-On überrascht, dass die zusätzlichen Charaktere keinen starken optischen Einfluss in das Kampfgeschehen haben gleichzeitig jedoch einen merkbaren Effekt im Gameplay spüren lassen. Eben jene Meisterleistung eines Balanceakts lässt sich über die gesamte Länge unseres Hands-On beobachten. Auch wenn überall Ki-Strahlen durch die Gegend fliegen, sich Kämpfer umher teleportieren und eigentlich alles was nicht Niet- und Nagelfest ist explodiert, so kann man erstaunlicherweise den Überblick behalten.
Leider haben wir aber nicht nur Lob zu verteilen, denn so schön die Grafik nun ist umso trauriger ist es, dass manche Sequenzen – insbesondere Nahaufnahmen vor Spezial-Attacken – doch stark ruckeln. Dies wirft den Spieler aus der sonst fast perfekten Illusion einer spielbaren Anime-Folge und stört des weiteren auch den Spielfluss. Aber Arc System Works hat noch genug Zeit um dies auszubessern, deswegen möchten wir den Kollegen hier (erst einmal verzeihen).
Harsche Realität
Jetzt haben wir genug Worte über das Kämpfen verloren. Wie sieht es denn mit den restlichen Aspekten aus? Zum Beispiel die vorhandene Kämpferriege. Mit gerade mal 13 Kämpfern – darunter zwei Dopplungen – wirkt das Angebot doch sehr mager. Hier hoffen wir auf mindesten fünf weitere Charaktere, um auch für genügend Abwechslung und Langzeitmotivation zu sorgen. Insbesondere wenn man daran denkt, dass man immer mit 3 Figuren antritt, wirkt das Roster von 13 Kämpfern einfach zu klein.
Wenn wir jedoch schon bei Langzeitmotivation sind, so muss man auf jeden Fall erwähnen, dass Dragon Ball FighterZ einen Singleplayer-Modus bieten wird um sich mit den verschiedenen Charakteren bekannt zu machen. Auf der gamescom wurde uns hierzu lediglich nur ein Teaser-Bild gezeigt, welches ein Szenario mit Klonen oder ähnlichen Kopien der ursprünglichen Figuren andeutet. Eine Beteiligung speziellen Autoren (wie zum Beispiel Akira Toriyama) wurde uns gegenüber verneint, weswegen man auf den genauen Aufbau der Geschichte gespannt sein darf.
Wer sich gerne mit anderen Spielern messen will, der darf sich in der zugehörigen Online-Lobby austoben. Hier erhält jeder Spieler seinen eigenen Avatar, die Kommunikation findet über verschiedene Emotes geregelt und von dort aus gelangt ihr auch zu den unterschiedlichen Spielmodi. Diese umfassen den klassischen 1 gegen 1 Online-Kampf, einen 3 gegen 3 Kampf wo jeder Spieler einen anderen Charakter kontrolliert und einen Zuschauer-Modus, wo ihr die Matches eurer Freunde begutachten könnt oder einfach nach Inspirationen für neue Strategien sucht.