Im Geiste von Ghibli
Aber nähern wir uns doch mal dem eigentlichen Spiel an. Bei Ni No Kuni II handelt es sich nämlich um ein waschechtes JRPG wie man es aus der alten Schule kennt. Nur deutlich flotter und agiler. Im Vergleich zum Vorgänger hat man nun den Aspekt der kleinen Begleiter gestrichen bzw. stark reduziert und fokussiert sich dafür auf ein Echtzeit-Kampfsystem mit seiner eigenen kleinen Party. In Sachen Grafik erhalten wir den bereits vom Vorgänger bezaubernden Art-Style, welcher stark von den Studio Ghibli-Filmen inszeniert ist – welche beim ersten Teil direkt in die Entwicklung involviert waren.
Diesmal bleiben lediglich einzelne Personen aus der ursprünglichen Phase zurück, wie zum Beispiel Joe Hisaishi der sich für die Musik verantwortlich zeichnet aber als eigenständiger Künstler agiert und nicht mehr zu dem berühmten Studio gehört welches durch Filme wie "Mein Nachbar Totoro" oder "Chihiros Reise ins Zauberland" glänzte. Falls bei irgendjemandem Ängste vorhanden waren, dass Ni No Kuni IIdarunter leiden würde – den können wir getrost entwarnen. Entwicklerstudio Level-5 scheint sehr viel aus der Kooperation gelernt zu haben und das Sequel versprüht genau den selben Charme, welcher Teil eins so liebenswert gemacht hat.
Unternehmungswahn
Dennoch haben sich einige Sachen geändert, die nicht zu guter letzt der Geschichte zu verschulden sind. Wo wir im ersten Teil noch auf der Suche nach einem Weg waren unsere tote Mutter zurück zu holen, so gilt es in Revenant Kingdom euch euren Thron zurück zu erobern. Dies eröffnet natürlich jede Menge neuer Möglichkeiten in Sachen Gameplay. Eine dieser neuen Möglichkeiten beinhaltet den Aufbau eines eigenen kleinen Königreiches. Hier werden Erinnerungen an ähnliche Features in der Vergangenheit wach – wie zum Beispiel die Stadt Monteriggioni, welche nach und nach immer mehr zu einer Uneinnehmbaren Festung wurde. Wer also in Teil 1 noch nicht ausgelastet genug war, der dürfte mit diesem Spiel endlich seinen Meister in Sachen Spielzeit finden. Geht man von einer ähnlichen Spielzeit wie beim Prequel aus, so kommen mindestens 40 Stunden für die reine Geschichte dabei rum.
Chibi-Attack!
Hatten wir bereits erwähnt auf welche Weise ihr euer Königreich beschützt und erweitert? Nein? Nun, genau hierfür hat Level-5 extra einen sogenannten "Skirmish"-Modus entwickelt. In diesem kämpft ihr mithilfe eurer Truppen und einigen relevanten NPCs um die Oberhand auf einer kleinen Karte. Dabei ändert sich die Ansicht und alle Figuren erscheinen in einer neuen "Chibi-Optik", welche dem ein oder anderen schon aus Spielen wir World of Final Fantasy bekannt sein dürfte. Grundlegend herrscht hier ein Schere-Stein-Papier-Prinzip, wobei ihr mit der richtigen Truppe in den richtigen Gegner rein rennen müsst. Einfluss in das Geschehen nehmt ihr zum einen durch die Bewegung von Evan, der alle begleitenden Figuren um sich herum versammelt hat, aber auch durch die Rotation eben jener Truppen. Evan dient hier sozusagen als Kern.