Vorschau: Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs

PC-Version, getestet von Pascal Riemenschneider am

Es war mal wieder diese Zeit des Jahres – die gamescom 2017 hat ihre Pforten geöffnet und tausende von Spielern strömten fleißig in die Hallen der Kölnmesse. Dementsprechend war auch unser erster Termin nicht weit entfernt. Jener führte uns schnurstracks zum lieben Team von Bandai Namco – dieses mal ganz ohne Dark Souls. Hat man ja auch lange nicht mehr gehabt. Stattdessen durften wir uns einen mindestens genauso guten Titel ansehen, nämlich Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs oder, wie es im Original heißt, Ni No Kuni II: Revenant Kingdom. Als jemand der den ersten Teil gespielt hat, bin ich selbstverständlich gespannt was man aus dem zweiten Teil machen wird. Wenn ihr den ersten Teil nicht gespielt habt – Schande über euer Haupt – müsst ihr nicht direkt wegklicken. Denn so wie es bisher aussieht, braucht man kein Vorwissen um die Geschichte hinter Evan und seinen Abenteuern zu verstehen. Aufatmen!

Im Geiste von Ghibli

Aber nähern wir uns doch mal dem eigentlichen Spiel an. Bei Ni No Kuni II handelt es sich nämlich um ein waschechtes JRPG wie man es aus der alten Schule kennt. Nur deutlich flotter und agiler. Im Vergleich zum Vorgänger hat man nun den Aspekt der kleinen Begleiter gestrichen bzw. stark reduziert und fokussiert sich dafür auf ein Echtzeit-Kampfsystem mit seiner eigenen kleinen Party. In Sachen Grafik erhalten wir den bereits vom Vorgänger bezaubernden Art-Style, welcher stark von den Studio Ghibli-Filmen inszeniert ist – welche beim ersten Teil direkt in die Entwicklung involviert waren.

Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs Screenshot #5

Diesmal bleiben lediglich einzelne Personen aus der ursprünglichen Phase zurück, wie zum Beispiel Joe Hisaishi der sich für die Musik verantwortlich zeichnet aber als eigenständiger Künstler agiert und nicht mehr zu dem berühmten Studio gehört welches durch Filme wie "Mein Nachbar Totoro" oder "Chihiros Reise ins Zauberland" glänzte. Falls bei irgendjemandem Ängste vorhanden waren, dass Ni No Kuni IIdarunter leiden würde – den können wir getrost entwarnen. Entwicklerstudio Level-5 scheint sehr viel aus der Kooperation gelernt zu haben und das Sequel versprüht genau den selben Charme, welcher Teil eins so liebenswert gemacht hat.

Unternehmungswahn

Dennoch haben sich einige Sachen geändert, die nicht zu guter letzt der Geschichte zu verschulden sind. Wo wir im ersten Teil noch auf der Suche nach einem Weg waren unsere tote Mutter zurück zu holen, so gilt es in Revenant Kingdom euch euren Thron zurück zu erobern. Dies eröffnet natürlich jede Menge neuer Möglichkeiten in Sachen Gameplay. Eine dieser neuen Möglichkeiten beinhaltet den Aufbau eines eigenen kleinen Königreiches. Hier werden Erinnerungen an ähnliche Features in der Vergangenheit wach – wie zum Beispiel die Stadt Monteriggioni, welche nach und nach immer mehr zu einer Uneinnehmbaren Festung wurde. Wer also in Teil 1 noch nicht ausgelastet genug war, der dürfte mit diesem Spiel endlich seinen Meister in Sachen Spielzeit finden. Geht man von einer ähnlichen Spielzeit wie beim Prequel aus, so kommen mindestens 40 Stunden für die reine Geschichte dabei rum.

Chibi-Attack!

Hatten wir bereits erwähnt auf welche Weise ihr euer Königreich beschützt und erweitert? Nein? Nun, genau hierfür hat Level-5 extra einen sogenannten "Skirmish"-Modus entwickelt. In diesem kämpft ihr mithilfe eurer Truppen und einigen relevanten NPCs um die Oberhand auf einer kleinen Karte. Dabei ändert sich die Ansicht und alle Figuren erscheinen in einer neuen "Chibi-Optik", welche dem ein oder anderen schon aus Spielen wir World of Final Fantasy bekannt sein dürfte. Grundlegend herrscht hier ein Schere-Stein-Papier-Prinzip, wobei ihr mit der richtigen Truppe in den richtigen Gegner rein rennen müsst. Einfluss in das Geschehen nehmt ihr zum einen durch die Bewegung von Evan, der alle begleitenden Figuren um sich herum versammelt hat, aber auch durch die Rotation eben jener Truppen. Evan dient hier sozusagen als Kern.

Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs Screenshot #2

Fazit

Wir hatten in unserem kleinen Hands-On auf jeden Fall einiges an Spaß mit dem Skirmish Mode und auch mit dem kleinen Boss-Kampf in einem der anderen Königreiche. Das Design der Charaktere ist großartig und wirkt trotz des bekannten Stils noch immer unverbraucht. Die unterschiedlichen Modi machen Lust auf mehr und sollten genug Spielzeit für einen zweiwöchigen Urlaub bieten, während man die unterschiedlichen Settings gar nicht mehr verlassen möchte. ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte: Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs wird eines der Highlights im Jahr 2018 und vor allem JRPG-Fans dürfen diesen Titel mit Freude erwarten.