Einzelspieler-Modus
Das Entwicklerteam von Visceral Games möchte den Spielern mit der Kampagne von Battlefield: Hardline etwas Neues bieten. Wie bei TV-Serien wird die Geschichte in Episodenform erzählt, selbst Cliffhanger sind enthalten. Hierzu orientierten sich die Entwickler nicht nur an bekannte Krimi-Serien, sondern engagierten auch Schauspieler und mitwirkende Personen der TV-Serien Justified und True Detective.
Auf der gamescom wurde eine Szene vorgeführt, welche ungefähr zur Mitte des Spiels angesiedelt ist. Sie zeigt wie Protagonist Nick Mendoza und sein Partner Marcus Boone reingelegt und gefangen genommen wurden. Mit Verantwortlich wohl eine junge Dame, die eigentlich nur Nick abliefern wollte. Dass es auch Marcus erwischt, tat ihr Leid und zeigt dies mit einer Umarmung, was in der Situation irgendwie sehr merkwürdig wirkte.
Nick und Marcus finden sich nun in einer Zelle wieder, glücklicherweise wurde bei der Umarmung ein Dietrich überreicht. Damit gelingt es zumindest die Tür zu öffnen und in Handschellen durch das Gebäude zu schleichen. Nach wenigen Metern treffen wir auf eine Wache, dessen Luftzufuhr mithilfe der Handschellen abgeschnürt wird. Der bewusstlosen Person werden Handschellenschlüssel sowie eine Waffe abgenommen. Wie praktisch aber auch, dass Personen mit den Schlüsseln immer am nächsten postiert sind.
Trotz versprochener spielerischer Freiheit ist der Ablauf zunächst noch äußerst Linear. Zielpersonen werden bevorzugt leise ausgeschaltet, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Hierzu bekommen die Wachen einen kräftigen Schlag mit der Waffe verpasst, was auf Anhieb zur Bewusstlosigkeit führt. Offenbar mit einer 100 %igen Erfolgschance, doch wünschenswert, da es ansonsten sehr frustrierend wäre, wenn der Gegner bei dieser leisen Vorgehensweise nicht zu Boden geht und Chaos ausbricht.
Ein weiterer Gegner wird zu einer abgelegenen Stelle gelockt, indem eine Patrone geworfen wird. Anschließend lässt sich dieser von hinten überraschen und leise ausschalten. Bei der vorgeführten Szene wurde Nick dabei entdeckt und das erste kurze Feuergefecht begann.
Endlich im freien angekommen hat man eine schöne Aussicht von einem leicht abgelegenen Punkt und könnte hervorragend die Flucht ergreifen… doch für echte, hartgesottene Cops in Shootern ist das Rufen von Verstärkung genauso wenig eine Option wie sich in Sicherheit zu geben. Da sich die Zielperson noch in dem Gebiet befindet, begeben sich Nick und Marcus somit zu zweit in das Areal, in dem es vor lauter Feinden nur so wimmelt.
Ehe es so weit ist, werden mögliche Vorgehensweisen besprochen. Mit Hilfe eines Scanners lassen sich Gegner und wichtige Objekte hervorheben; ein Prinzip, das von vielen Ego-Shootern bereits bekannt sein sollte. Danach gab es zwei Varianten zu sehen. Im ersten Anlauf wurde das Zielgebiet gestürmt, was entsprechend viel Action mit sich bringt – die typische Battlefield-Erfahrung. Das mag sicherlich für reichlich Spaß sorgen, kann aber auch ziemlich gefährlich werden. Immerhin sind Nick und Marcus deutlich in der Unterzahl
Anschließend folgte ein vernünftiger, taktisch sinnvoller Anlauf. Zwei eigentlich schwer bewaffnete Personen werden durch Vorzeigen der Marken zum Aufgeben gezwungen und anschließend ohne Widerstand festgenommen. Nett von ihnen, dass sie danach die gesamte Zeit ruhig lieben bleiben. Dank ausgebliebender Schüsse wurde keine Aufmerksamkeit erregt. Somit wissen die anderen Bösewichte nicht, was sie erwartet. Anschließend wird sich um weitere Gegner und das freiwillige Sammeln von Beweisen gekümmert.
Schließlich gilt es noch die Zielperson festzunehmen. Finanzielle Belohnungen bei einer Festnahme fallen höher aus als bei der Tötung der Zielperson. Ein Argument, das mir in keiner Krimi-Serie bislang untergekommen wäre, aber nun gut. Als Waffe steht übrigens auch noch der Taser bereit, der zwar nicht-tödlich ist, bei dem das Opfer dennoch Laute von sich gibt. Zumindest in diesem Fall hat niemand mitbekommen.
Nun nimmt man es noch mit ein paar weiteren Einheiten auf und wird dabei Prompt erwischt. Nett von den Gegnern, dass diese nicht direkt losballern, sondern zunächst nur drohen. Wie beispielsweise bei Hitman: Absolution tun beiden Polizisten mit erhobenen Händen so als würden sie sich ergeben, greifen sich aber schließlich die Waffe des näherkommenden Feindes und eröffnen das Feuer. Vorbei mit dem Stealth-Abschnitt. Zum Schluss wird mit einem gezielten Schuss ein Seil zur andere Seite gespannt, um dann mithilfe einer Seilrutsche über sämtliche Gegner hinwegzugleiten und zu entkommen.
Letzten Endes machte der gezeigte Abschnitt einen guten Eindruck. Viel Innovation gab es dort nicht zu sehen, doch es kann nicht immer irgendwas komplett neues Geben. Seine Stärken könnte Battlefield: Hardline vor allem bei der Erzählung der gesamten Story zeigen. Nur ob dies mit einer Spielzeit von fünf Stunden möglich ist? Angaben hinsichtlich der Länge machte Visceral Games keine, doch da Battlefield im Kern nun mal ein Multiplayer-Spiel ist, sollten sich vermutlich keine Hoffnungen über eine deutlich längere Kampagne in Battlefield: Hardline gemacht werden.
Multiplayer-Modus
Auf der gamescom kündigte EA zwei neue Multiplayer-Modi an, die eigens für Battlefield: Hardline entwickelt wurden: „Rescue“ und „Hotwire“. In Rescue hat das SWAT drei Minuten Zeit Geiseln zu befreien. Getötet Spieler respawnen nicht, sondern müssen zum Rundenende warten. Für den Sieg ist letztlich die Anzahl gewonnener Runden ausschlaggebend. Kurz gesagt: Es ist die Geisel-Rettung, dessen Prinzip aus CounterStrike bekannt sein dürfte. Eine Rolle sollen dabei Geräusche und Umgebungsobjekte spielen. Zum einen lassen sich Feinde im Idealfall durch Bewegungsgeräusche ausmachen, zum anderen können sie beispielsweise durch das Öffnen von Türen abgelenkt bzw. in die Irre geführt werden.
Den neuen Hotwire-Modus konnte ich bereits auszuprobieren. In dem Modus stehen verschiedene Fahrzeuge im Mittelpunkt. Auf der Karte gab es insgesamt fünf Zielfahrzeuge, die es zu erobern gilt. Und das ist bereits das korrekte Stichwort: Letzten Endes ist es lediglich eine modifizierte Variante von „Eroberung“. Anstatt feste Punkte zu erobern, gilt es Kontrolle über die Fahrzeuge zu erlangen und möglichst lange zu halten. Motorräder sind dabei ebenfalls enthalten. Darüber hinaus stehen weitere Fahrzeuge zur Verfügung, um damit die beweglichen Zielpunkte zu jagen und zu erobern. Mit dem eroberten Fahrzeug durch die Landschaft zu fahren bringt Punkte und ist recht nett anzusehen, doch mir persönlich bereitete es keinen großen Spaß, die gesamte Zeit durch die Gegend zu fahren und auf Action zu hoffen.