Vorschau: 007 Legends

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Eine der Titel, die Activision auf der gamescom 2012 vorgestellt hatte, ist quasi eine Spielumsetzung zu mehreren Filmen auf einmal: 007 Legends. Das Actionspiel bietet fünf Missionen basierend auf fünf verschiedene Bond-Filme, später folgt noch eine sechste. Klingt schon mal vielversprechend und abwechslungsreich, doch die Vorführung war eher enttäuschend.

Sowohl Missionen als auch die Schauplätze von 007 Legends basieren allesamt auf die vergangenen James Bond-Filme. Zur gamescom 2012 verriet Activision zwei weitere Filme, sodass nun bereits vier Stück bekannt sind: „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969), „Moonraker – Streng geheim“ (1979), „Lizenz zum Töten“ (1989) und „Stirb an einem anderen Tag“ (2002). Außerdem wird nach dem Kinostart von „Skyfall“ eine sechste Mission als kostenloser DLC nachgereicht, welcher auf eben diesen Film basiert.

Das Spiel wird keine 1:1-Umsetzung der jeweiligen Filme, sondern sucht sich einige der Story-Elemente heraus und erzählt diese dann im Spiel. Dort gibt es nur einen einzigen James Bond und das ist Daniel Craig, der höchstpersönlich als Synchronsprecher zur Verfügung stand. Dies ist eine bessere Lösung als wechselnde Charaktere zu haben, welche im Endeffekt die gleiche Person darstellen. Einige der damaligen Schauspieler schlüpfen für das Spiel in ihre damaligen Rollen, darunter Toby Stephens (Gustav Graves in „Stirb an einem anderen Tag“) und Carrey Lowell (Pam Bouvier in „Lizenz zum Töten“).

Eurocom war bereits für GoldenEye 007 verantwortlich und zeigte auf der Messe einige Spielszenen zum Spiel. Optisch überzeugte es jedoch ganz und gar nicht, denn die Grafik war alles andere als zeitgemäß. Es muss ja nicht gleich aussehen wie ein moderner Blockbuster-Shooter, doch es wäre wünschenswert gewesen, die Leistung der Konsolen zumindest annähernd auszureizen. Die für das Genre eher unterdurchschnittliche Grafik ist schon fast ein K.O.-Kriterium.

Blieb die Hoffnung, dass zumindest das Gameplay noch etwas ausgleichen kann. Die Entscheidung der Vorgehensweise, eher leise und unbemerkt oder lieber offensiv, ist dem Spieler überlassen. Neben herkömmlichen Waffen stehen James Bond verschiedene Gadgets aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem eine Uhr, welche die Position der Gegner anzeigt, sowie ein Kugelschreiber, dessen Mine als Pfeil abgeschossen werden kann und die feindlichen Einheiten geräuschlos ausschaltet. Für die Aktionen im Spiel gibt es Erfahrungspunkte, welche man in neue Waffen, Gadgets und Upgrades investieren darf.

007 Legends soll sich wie ein First-Person-Shooter spielen lassen, bietet ein Deckungssystem und ermöglicht schnelles Töten mit dem Messer. Um nicht von den Überwachungskameras erwischt zu werden, empfiehlt es sich diese auszuschalten. Dafür gilt es die dazugehörige Energieversorgung zu orten und zu deaktivieren. Die Demonstration hatte eine von mehreren fahrzeugbasierten Abschnitten parat. In der auf einer Eisfläche ausgetragenen Verfolgungsjagd aus „Stirb an einem anderen Tag“ schießt man mit Raketen auf das zu verfolgende Fahrzeug und weicht dem Laser-Beschuss von Graves’ Sattelitenwaffe Icarus aus. Sonderlich eindrucksvoll sah dies jedoch nicht aus.

Die Verfolgung findet ihr Ende in einem Transportflugzeug. Bis in dieses hineingefahren werden darf, muss man zunächst aus dem Flugzeug geworfenen Gegenständen ausweichen. An Bord kommt es zum Bosskampf gegen Gustav Graves, dessen Kampf mit bloßen Fäusten ausgetragen wird. Wie bei „Stirb an einem anderen Tag“ zählt jeder Film als einzige Mission, welche wiederum aus mehreren Levels besteht. In einigen Abschnitten ist Bond in Begleitung einer zweiten Person, die sich unter der Kontrolle der KI befindet.

Fazit

Sechs unterschiedliche Film-Vorlagen einschließlich der nachgereichten Mission zu Skyfall versprechen ein vielseitiges 007 Legends. Doch selbst wenn genug Abwechslung geboten wird, kann das Spiel technisch ganz und gar nicht überzeugen. Das Gameplay machte zwar keinen allzu schlechten Eindruck, zeigte allerdings auch keine Besonderheiten. Die Inszenierung war ebenso wenig eindrucksvoll. Allerdings ist im Action-Genre zumindest eine halbwegs moderne Grafik unerlässlich. Gerade dort hinkt das Spiel weit hinterher. Für Bond-Fans, die sich mit Daniel Craig und mittelmäßiger Technik anfreunden können, dürfte 007 Legends trotzdem ein Blick wert sein.