Vorschau: Total War: Rome II

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Auf der diesjährigen gamescom durfte ich mir die Präsentation eines Strategiespiels ansehen, mit dessen Reihe ich bislang noch keinen Kontakt hatte. Doch spätestens nach den ersten Eindrücken von Total War: Rome II war klar, dass ich dies wohl ändern sollte. Die Entwickler von Creative Assembly gewährten schon mal exklusiven Einblick in die Pre-Alpha-Version.

Für diejenigen, die mit der Total War-Reihe genauso wenig vertraut sind wie ich: Es handelt sich um ein Strategiespiel, bei welchem die taktische Planung in der Kampagne rundenbasiert abläuft und die Kämpfe in Echtzeit ausgetragen werden. Während des rundenbasierten Modus werden beispielsweise Forschungen betrieben oder Städte ausgebaut. Ein bekanntes Prinzip, dass in Total War: Rome II beibehalten wird.

Nach knapp neun Jahren waren nicht nur die Entwickler der Meinung, dass es Mal wieder an der Zeit wäre, Rom als Schauplatz für den neusten Total War-Ableger zu wählen. Selbst die Fans haben sich einen Rome-Nachfolger gewünscht, sodass die Entscheidung nicht sonderlich schwer fiel. Die Beschreibung des Spiels versprach jedenfalls Großes. So war die Rede von der ultimativen Imperiums-Aufbau-Ära, es sollte alles episch werden. Das fängt damit an, dass die Kampagnenkarte deutlich größer ist und es viele unterschiedliche Kulturen mit ihren eigenen Kampfstilen und Settings geben wird. Jede der Fraktionen wird 20 Einheiten umfassen.

Doch auf der anderen Seite ist die Dramatik auf der menschlichen Ebene von Bedeutung. So gibt es politische Intrigen und rivalisierende Familien, die in der Kampagne eine Rolle spielen werden. Auch im Kampf selbst ist die Menschlichkeit nicht ganz nebensächlich. So wird die Stimmungslage der Soldaten durch die animierten Gesichter oder emotionalen Reaktionen verdeutlich, beispielsweise beim Verlust von Kameraden. Es soll damit die düstere Sicht des Krieges vermittelt werden. Hierfür gibt es eine zusätzliche Kamera-Perspektive, die bis an die einzelnen Einheiten herangeht.

Hinsichtlich der Umsetzung der Einheitenkamera in bestimmten Situationen ist man sich selbst nicht so ganz sicher. Sie soll jedenfalls eine gute Möglichkeit bieten, um die Action live und ganz nach erleben zu können und soll zudem individuellere Aktionen zeigen. Von denen bekommt man natürlich aber nur mit, wenn man sich in dieser nahen Perspektive befindet. Doch der Spieler soll keineswegs in diese Ansicht gezwungen werden, denn es ist klar, dass bei Strategiespielen eine Ansicht präferiert wird, die möglichst weit weg ist, um den besten Überblick über das Geschehen zu haben.

Das Grafiksystem, das in Total War: Rome II erweitert wurde, konnte mich begeistern. Natürlich ist zum flüssigen Spielen wieder eine potente Hardware erforderlich. Wenig überraschend. Die Kampf-Action begann mit einigen Schiffen, die durch das Wasser trieben. Dort gab es ein recht glaubwürdiges Wasser samt Spiegelungen und einen Blick auf das ansehnliche Festland zu genießen. Auf den Galeeren warteten bereits größere Besatzungen, die das Schiff nach dem Erreichen des Ufers verließen und unter Kanonenbeschuss vorrückten.

Eine weitere Neuerung sind die kombinierten See- und Landschlachten. Damit ist es möglich, dass die Einheiten an Land angreifen und gleichzeitig mit den Schiffen weitergekämpft werden kann. Während von allen Seiten gefeuert wurde, was das Zeug hielt, griffen die Soldaten mit einem Belagerungsturm an. Dabei konnte schön zugesehen werden, wie sich die Einheiten dort nach oben Arbeiteten und der Turm anschließend an die Festungsmauer herangeschoben wurde. Dieses Ereignis wird von der bereits angesprochenen, nahen Einheitenkamera gezeigt. Es folgt ein patriotischer Schrei und die Einheiten kämpfen gegen die feindlichen Soldaten. Währenddessen wartet eine Armee auf Pferden darauf, dass der Eingang zugänglich war und stürmten daraufhin ebenfalls direkt in den Kampf. Ein in die Mauer bombardiertes Loch ebnete anschließend den Weg für die letzten Einheiten. Schön in Formation ging es durch die Stadt, während viele Zerstörungen bewundert werden durften.

Zum Schluss demonstrierten die Entwickler mit einem Blick über die Stadt, wie groß die Spielwelt wirklich ist. Um den Überblick bei der bemerkenswert großen Welt, gibt es dieses Mal eine zusätzliche taktische Karte. Diese dient jedoch lediglich als kleine Orientierungshilfe, eine Steuerung ist über diese Karte nicht angedacht. Obwohl die Spielwelt deutlich größer geworden ist, betonten die Entwickler, dass diese Größe keineswegs dadurch kompensiert werden soll, indem einfach mehr Einheiten an der Schlacht teilnehmen. Vielmehr eröffnet die größere Spielwelt neue Möglichkeiten. 

Fazit

Es war leider nicht viel, was Creative Assembly in der relativ kurzen Präsentation zu Total War: Rome II zeigen konnte, doch einerseits hätte die Präsentation dafür ungefähr 3-mal so lange dauern müssen und zum anderen ist es halt eine Pre-Alpha-Version gewesen, bei der ohnehin noch nicht alles fertig war. Somit ist es natürlich schwierig das komplette Spiel zu beurteilen, weshalb sich die Wertung lediglich auf die bereits gezeigten Inhalte bezieht. Ein gutaussehendes und vielversprechendes Strategiespiel mit epischen Schlachten, bei denen auch die menschlichen Aspekte des Krieges nicht vergessen werden.