Schneller Spieleinstieg
Der Einstieg in den Karrieremodus des Spieles erinnert etwas an Race Driver GRID. Nach einer kleinen Videoeinleitung geht es direkt ins Spielgeschehen und man muss ein Rennen auf dem Highway absolvieren. Der Spieler wird dabei etwas überrumpelt, da vorher nicht mal die Möglichkeit bestand die Spieleinstellungen festzulegen.
In Need for Speed: Undercover schlüpft der Spieler in die Rolle eines Undercover-Agenten, welcher in der Rennszene etwas ermitteln soll. Gewohnt wird die Story wieder in verschiedenen Videos erzählt, bei denen unter anderem Maggie Q und Christina Milian vor der Kamera standen. Trotz der für ein PC-Spiel guten Besetzung und der durchaus akzeptablen Videos ist die Story eher schlecht geworden. Zum einen sind die Undercover-Geschichten nichts Besonderes mehr und zum anderen kommt bei der Geschichte eher wenig Spannung auf.
Aufgabe ist es also als Undercover-Agent wieder viele Rennen zu fahren, um in der Rennszene Ansehen zu bekommen. Das Ansehen wird durch Dominanz in den Rennen und die aus NfS: Underground 2 bekannten Style-Points gesammelt. Nach und nach steigt man auch im Fahrerlevel, verbessert seine Fähigkeiten und kann so von mehr Leistung der Fahrzeuge oder besseren Preisen bei den Shops profitieren.
Wenig Menüs
Bei diesem Teil hat man sich dafür entschieden größtenteils auf Menüs zu verzichten. Nach dem Start des Spiels landet man somit direkt im Karriere-Modus. Wer einen anderen Modus fahren möchte, kann nur über das Pausenmenü dorthin wechseln. Auch die Optionen können erst dann angewählt werden, wenn man bereits im Karrieremodus ist. Ansonsten bestehen eher weniger Einschränkungen durch die Menü-Einsparungen.
Die Rennevents im Karrieremodus können entweder über die Karte gewählt werden oder direkt mit einem Tastendruck angenommen werden, wenn ein Event eingeblendet wird. Anders als zuvor muss nun nicht der genaue Zielort angefahren werden. Es wird automatisch das Rennen angezeigt, bei dessen Startpunkt man am nächsten dran ist. Das gleiche Prinzip gilt auch für die Shops.
Große Welt, wenig Vielfalt
Tri-City ist mit über 100 Meilen frei befahrbarer Strecke die bisher größte Spielwelt in der Need for Speed-Serie und besteht aus verschiedenen Stadtteilen. Während NfS: ProStreet noch eine große Vielfalt bei den Strecken geboten hat, ist NfS: Undercover eher mäßig. Bei einigen Streckenteilen hat man das Gefühl, dass man gerade durch ein Gebiet von NfS: Most Wanted fährt. Es gibt viele Rennen in der Stadt, auf dem Highway, in Bergregionen oder auf etwas abgelegene Gegenden. Die vielen Strecken stellen jedoch eine vergleichsweise geringe Herausforderung dar. Zum größten Teil kann mit Vollgas gefahren werden, enge Schikanen sind eher eine Seltenheit.
Zumindest bei den fahrerischen Möglichkeiten bietet das Spiel etwas Neues. So sind nun auch J-Turns oder Vollbremsungen möglich, welche bei Verfolgungsjagden durchaus nützlich sein können. Ebenfalls neu ist eine spezielle Kameraperspektive beim Rückwärtsfahren, wodurch man automatisch nach hinten guckt.
Fahrzeuge und Modi
Die Fahrzeugauswahl in NfS: Undercover kann sich sehen lassen. Über 60 verschiedene Fahrzeuge, eingeteilt in die Regionen USA, Europa und Asien, stehen dem Spieler zur Verfügung. Die Auswahl erstreckt sich von ganz alten Muscle-Cars bis hin zu aktuellen Fahrzeugen wie den Audi R8 oder dem Nissan 370Z, welcher in dem Spiel seine Premiere feiert. Das Tuning dabei ist wie schon bei NfS: ProStreet eher zurückhaltend. Karosserie, Motorhaube, Spoiler und Felgen können gekauft und per Autosculp angepasst werden. Für den Lack steht eine große Farbpalette und verschiedene Lacktypen zur Verfügung sowie ein paar Vinyls. Wie jedoch schon beim Vorgänger gibt es viele Formen, Figuren und Symbole, jedoch sehr wenige Karosserie-Vinyls.
Neben den üblichen Rennmodi Rundkurs, Checkpoint- und Sprintrennen gibt es nun auch die Highway Battles. Diese werden auf Autobahnen ausgetragen, auf denen ein ziemlich dichter Verkehr herrscht. Aufgabe dabei ist es, den anderen Fahrer abzuhängen und einen bestimmten Vorsprung zur erkämpfen oder zumindest nach Ablauf der Zeit in Führung zu sein. Das Tempo der Verfolgung auf dem Highway ist sehr hoch. Umso dramatischer ist es, wenn man einen Unfall baut und dadurch wertvolle Zeit verliert. Die anderen Verkehrsteilnehmer können jedoch auch dafür genutzt werden, um die Verfolger zu blockieren. Hierfür sollte ein Unfall verursacht werden ohne selbst großartig aufgehalten zu werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Modi ist hier auch ein Totalschaden des Fahrzeugs möglich. Das Fahrzeug kann danach zwar weiter genutzt werden, doch das Rennen gilt als verloren.
Weiterhin gibt es noch den Outrun, der sich jedoch etwas von den Outruns aus den vorherigen Teilen unterscheidet. Im Endeffekt ist es wie ein Highway Battle, jedoch auf normaler Straße. Die Route kann somit selbst festgelegt werden. Doch anders als bisher ist das Ziel nicht als Erster an einer bestimmten Stelle anzukommen, sondern eine bestimmte Zeit lang in Führung zu bleiben. Außerdem sind Outruns feste Rennevents und können somit nicht mit umherfahrenden Fahrzeugen gestartet werden. Zudem gibt es noch die Events, bei denen die Polizei abgehängt und ggf. vorher noch ein bestimmter Sachschaden angerichtet werden soll.
Undercover-Einsätze
Anders als bei den vorherigen Teilen gibt es nun auch Jobs, die der Undercover-Agent erledigen muss. Typische Aufträge sind unter anderem das Stehlen von Autos, welche dann zu einem anderen Ort gefahren werden müssen. Das mag anfangs so einfach klingen wie normale Checkpoint-Rennen, ist jedoch etwas schwieriger. Damit die Fahrten nicht ganz so einfach sind kommen teilweise Zeit- oder Schadenslimit sowie Verfolger hinzu. Nicht nur die Polizei sorgt bei NfS: Undercover bei den Missionen für Ärger, sondern auch Leute aus der Gang, deren Auto man gestohlen hat. In einigen Aufträgen müssen diese Personen ebenfalls aus dem Verkehr gezogen werden.
Was im Spiel jedoch fehlt ist eine klare Struktur. Während bisher häufig die Stadtteile nacheinander freigeschaltet wurden, nachdem bestimmte Boss-Rennen absolviert wurden, ist es bei NfS: Undercover eher ein Durcheinander. Besondere Boss-Rennen gibt es nicht, wenn man von den Jobs absieht. Am Anfang sind die Rennen auf einen Stadtteil beschränkt, doch nach relativ kurzer Zeit sind in der gesamten Stadt Rennen verfügbar.
Motivation?
Die Langzeitmotivation ist eher schnell vorbei. Die Story ist relativ zügig durchgespielt, sodass es zumindest im Singleplayermodus eher wenig Anreize gibt. Über das Menü kann zwar noch der Quickracemodus ausgewählt werden, doch bis auf einen Trainingseffekt hat dies eher weniger Vorteile. Wer jedoch einen Online Account besitzt, hat noch die Möglichkeit bestimmte Erfolge zu erreichen, die dann auf der Need for Speed Homepage zu sehen sind. Im Gegensatz zu den Prämienkarten, die in NfS: Carbon erreichbar waren, sind die Erfolge jedoch eher sehr wenig.
Veraltete Technik
Grafisch ist Need for Speed: Undercover auf dem ersten Blick zwar ziemlich ansehnlich, aber beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass die Grafik schon veraltet ist. Stattdessen wurde mit grafischen Effekten übertrieben, sodass von der Umgebung ohnehin verhältnismäßig wenig zu sehen ist. Besonders störend ist die Sonne, welche häufig so sehr blendet, dass die Strecke kaum mehr zu sehen ist. Das schlimmste jedoch ist, dass trotz der eher schlechten Grafikengine selbst auf guten Rechnern das Spiel dazu neigt zu ruckeln.
Wetter und Tageszeit sind leider auch dieses Mal wieder immer gleich. Es wird immer tagsüber bei gutem Wetter gefahren. Dabei sollte man doch davon ausgehen, dass zumindest einige der Aktivitäten im Untergrund nachts ausgeführt werden. Obwohl die Sonne die ganze Zeit scheint, sieht es so aus als wären die Straßen teilweise Nass.