Story
In der Story von World in Conflict ist im Jahr 1989 der Dritte Weltkrieg durch den Überfall der Russen auf Seattle ausgebrochen. Die Amerikaner versuchen alles, um ihr Land zu verteidigen. Leider bietet das Spiel das typische Bild: Guter Amerikaner, böser Russe. Warum die Russen überhaupt die USA angreifen wird im gesamten Spiel auch nicht geklärt. Im Vordergrund der Geschichte steht ein amerikanisches Team, welches auch in mehreren Zwischensequenzen gezeigt wird. Auf die Mitglieder der Amerikaner wird im Laufe des Spiels persönlich eingegangen. Captain Bannon z. B. macht dauernd Fehler und bekommt jedes Mal ziemlichen Ärger dafür. Ein anderer Soldat hat einen kleinen CD-Player seiner Tochter im Krieg dabei. Dieser spielt auch in den Zwischensequenzen eine Minirolle. Es gibt einige lustige, aber auch traurige Augenblicke des Teams. Die Geschichte um die Gruppe ist somit schon mehr im Vordergrund als die weniger gut erzählte Geschichte des Krieges selbst.
Im Spiel selbst wird es zudem einen Sprung zurück geben, sodass noch ein kleines bisschen auf die Zeit vor der russischen Invasion eingegangen wird. Gründe für den Krieg werden aber auch in diesem Abschnitt nicht näher erläutert. Nach der Vorsequenz geht die Geschichte, die vorher unterbrochen wurde, auch wieder weiter – bis zum großen Finale des Krieges.
Missionen
World in Conflict bietet eine Kampagne mit 14 Missionen, eingeteilt in drei Schwierigkeitsgrade. Die Kampagne ist insgesamt relativ kurz, dafür jedoch gut gelungen. Eine Kampagne der russischen Seite wäre jedoch auch noch wünschenswert gewesen. Es gibt verschiedene, abwechslungsreiche Missionsziele, einige davon sind für die Mission notwendig; andere wiederum sind Bonsuziele.
In den Missionen muss der Spieler oft verteidigen, reparieren, retten, befestigen und angreifen. So können die Aufgabentypen wohl grob beschrieben werden. Beim Verteidigen muss eine Stellung gehalten, und der gegnerische Angriff mit allen Mitteln vereitelt werden. Andere Einheiten zu reparieren ist meist nur eine zusätzliche Aufgabe, die nicht unbedingt erledigt werden muss. Manchmal ist das Spielziel andere Einheiten zu retten, welche vom Gegner angegriffen werden. Dazu muss der Gegner zurückgetrieben werden, bevor die zu rettenden Soldaten ums Leben kommen. Die Befestigung von Kommandoposten kommt sehr häufig vor. Diese müssen eingenommen werden, um anschließend die eigenen Befestigungen zu errichten. Die häufigste Aufgabe ist der Angriff, bei dem der Spieler seine Einheiten losschickt um gegnerische Einheiten zu eliminiert. Oft sind die Aufgaben miteinander kombiniert, sodass erst angegriffen und dann ein Posten befestigt werden muss.
Benutzerfreundlich
Wer direkt im Multiplayermodus spielen möchte, wird durch dem Tutorial nicht allzu viel lernen können. Im Singleplayermodus gibt es dafür jedoch oft genug Ratschläge, wie man am besten vorgehen kann. So werden auch noch ein paar Sachen beigebracht, die im Multiplayermodus sich später als nützlich erweisen könnten. Die Ladezeiten im Spiel werden außerdem gut genutzt. Im Einzelspielermodus sollte so keine große Langeweile auftreten, da dort die aktuelle Kriegssituation geschildert wird. Bei den Ladebildschirmen im Mehrspielermodus gibt es stattdessen kleine Tipps.Besonders gut gelungen ist hierbei auch die Sichtmöglichkeit. Der Spieler kann seine Einheiten nicht nur aus der Vogelperspektive betrachten. Es besteht die Möglichkeit diese ganz nah heran zu zoomen und z. B. die Soldaten bei ihren Angriffen fast wie bei einem 3rd-Person-Shooter zu beobachten. Die Einheiten können in der nahen Ansicht verfolgt werden. Dieses geschieht, indem doppelt mit der rechten Maustaste auf die Einheit geklickt wird. Das sollte man auf jeden Fall mal ausprobiert haben, und genießen, wenn der Panzer durch die schöne, detailreiche Spielwelt fährt. Mit dem Mausrad kann der Spieler zoomen und ganz einfach frei in jede Richtung gucken. Manchmal ist die Sicht jedoch sogar etwas zu Nah dran. Da fehlt es, dass man noch weiter rauszoomen kann um einen noch besseren Überblick über das Schlachtfeld zu haben.
Keine Belohnung?
Für das Erledigen der Zusatzaufgaben gibt es als Belohnung meist nur eine zusätzliche Einheit oder ein höheres Limit für Verstärkungspunkte und nach der Mission eine Medaille. Dafür, dass diese Ziele nicht immer ganz einfach zu erreichen sind, ist das jedoch oft keine angemessene Belohnung. Die Bedingungen in Nachfolgemissionen sind unabhängig von der aufgewendeten Mühe oder dem Erfolg vorangegangener Missionen. Angemessen wären beispielsweise beförderte Einheiten zu Beginn der nächsten Mission oder dass der Nachschub der aktuellen Mission aus beförderten Einheiten besteht. Das wäre dann zwar nur ein kleiner Vorteil, aber immerhin eine gute Motivation das Ziel zu erreichen.
Spaß mit bis zu 16 Leuten
Der Einzelspielermodus ist wohl etwas zu kurz gekommen, doch das wird im Mehrspielermodus wieder ausgeglichen. Dort können bis zu 16 Leuten auf einem Server gleichzeitig gegeneinander spielen. Die Kommunikation ist mit der eingebauten VOIP-Funktion möglich. Eine große Motivation sind die zahlreichen Medaillen, die man für das erfolgreiche Spielen bekommen kann. Wer sich überall Gold als Ziel gesetzt hat, muss viele Stunden im Mehrspielermodus verbringen, um dieses zu erreichen.
Mit Egoismus zum Erfolg?
Man kann vielleicht argumentieren, dass das Ranking- und Medaillen-System zu purem Egoismus führen kann, schließlich möchten viele der/die Beste im Spiel sein. Je mehr Punkte, desto besser das Ranking und desto mehr Medaillen. Doch glücklicherweise ist World in Conflict ein Teamspiel, sodass es wohl fast unmöglich sein wird, mit Egoismus das Spiel zu gewinnen. Da jeder nur eine Rolle wählen kann, ist der Spieler auf die anderen Rollen im Team angewiesen. Weiterhin gibt es Medaillen, die für Siegesserien vergeben werden. Und dafür muss das gesamte Team gewinnen und nicht der einzelne Spieler. Leider hat das auf öffentlichen Servern auch eine unschöne Nebenwirkung: Viele wählen das Team, welches entweder führt oder die besseren Spieler hat. Die Auto-Team-Ballance ist an dieser Stelle nur eine kleine Hilfe und gleicht nur die Größe der Teams aus. Bis die Teams automatisch ausgeglichen werden ist das Spiel jedoch in vielen Fällen bereits entschieden.In World in Conflict werden auch Clans unterstützt, sodass dort jeder einen Clan gründen und andere Spieler einladen kann. Diese können dann auf eigenen oder von Massive bereitgestellten Servern gegeneinander antreten. Für Clanmatches gibt es noch gesondert ein paar Medaillen, die für das gesamte Team sind.
Für den Multiplayermodus werden viele Server von Massive, Intel oder NGZ bereitgestellt. Ferner gibt es noch eine große Anzahl an zusätzlichen Publicservern, auf denen gespielt werden kann. Bei den offiziellen und auch einigen inoffiziellen Servern wird die Rangliste unterstützt. Das heißt, dass die Spiele dort relevant für die Rangliste sind. Diese kann im Spielprofil oder auf Massgate.net eingesehen werden.
Gute, detailreiche Grafik
Für ein Echtzeit-Strategiespiel ist die Grafik von World in Conflict super gelungen. Die Einheiten und Umgebungen sind sehr detailliert. Fährt z. B. ein Panzer über ein Feld, so hinterlässt er eine Spur auf dem Untergrund. Auch die Effekte sind sehr gut geworden. Zusammen mit dem tollen Sound, sind die Schüsse und vielen Explosionen ein richtiges Meisterwerk, mit dem das Spiel so richtig Spaß macht. Das größte Highlight im Spiel ist natürlich die Atombombe. Sie ist nicht nur äußert tödlich und respekteinflößend, sondern wurde von den Entwicklern ganz besonders in Szene gesetzt. Kurz bevor die Atombombe das Ziel erreicht hat wird es ganz still. Sobald diese einschlägt und detoniert entsteht ein riesiger, vernichtender Atompilz. Dabei lohnt es sich in die zu Ferne gehen, um das Spektakel genießen zu können. Um das ganze Abzurunden wird die Explosion auch noch musikalisch untermalt. Bei den Explosionen haben die Entwickler wieder die Liebe fürs Detail bewiesen. Trümmer fliegen durch die Gegend und die Atombombe hinterlässt einen riesigen Krater und oft eine tote, verkohlte Gegend, welche die erste Zeit lang nach dem Einschlag komplett verstrahlt und für Soldaten tödlich ist.Weiterhin ist alles in der Spielwelt zerstörbar: Jedes Gebäude, jeder Baum und sogar der gesamte Boden. Nichts ist vor dem Krieg sicher. Doch nicht nur die Explosionen sehen gut aus, sondern die gesamte Spielwelt. Die Karten im Spiel sind sehr unterschiedlich gestaltet. Missionen in Großstädten, in den Bergen, Wald- oder Wüstengebieten und sogar in Schneelandschaften sorgen für eine große Vielfalt. Auch ohne DirectX 10 sieht das Spiel hervorragend aus.Mehrere Zwischensequenzen zeigen Einsatzbesprechungen oder erzählen die Geschichte der Kameraden. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten herrscht aber grafisch ein großer Unterschied. Während die Einsatzbesprechungen auf dem Schlachtfeld in der guten Spielgrafik dargestellt werden, werden die anderen Szenen mit weniger schönen Standbildern gezeigt.