Der Zorn des Krieges
Vermutlich werden die Meisten von Euch Darksiders bereits gespielt haben, aber für alle die es noch nicht kennen, hier erst einmal ein Überblick, was Euch in der Welt der Apokalyptischen Reiter erwartet. Die Kurzfassung: Stellt Euch vor Legend of Zelda und God of War bekommen ein Kind. Natürlich ist es damit nicht getan, denn Darksiders ist auch noch soviel mehr.
Ihr spielt den kräftig muskelbepackten und oft auch zornigen Krieg, einer der vier Apokalyptischen Reiter. Dieser wird gerufen um für Ordnung im dritten Königreich zu sorgen. Im Darksiders Universum ist mit dem dritten Königreich die Welt der Menschen, also unsere Erde gemeint. Leider muss Krieg feststellen, dass er hintergangen wurde und, dass es sich bei dem Ruf zur Erde nur um eine Finte handelte. Natürlich bekommt er dafür direkt mal Ärger vom großen Rat und ihm werden all seine Kräfte entzogen. Um dann aber nicht auch noch sein Leben zu verlieren, geht Krieg ein Packt mit dem Rat ein, dass er versuchen wird alles wieder grade zu rücken. Entweder gelingt ihm das oder er stirbt bei dem Versuch. Also eine Win-Win Situation für den Rat. Genau an dieser Stelle startet dann Euer Abenteuer. Um etwaige Spoiler zu vermeiden, soll das als kleiner Einstieg genügen.
Selbstverständlich bekommt es Krieg auf seinen Abenteuern mit dem ein oder anderen Gegner zu tun. Hierbei schwingt Ihr nach guter alter Hack ’n Slay Manier euer riesiges und wirklich gefährlich aussehendes Zweihandschwert Chaosfresser. Diese Kampfeinlagen machen auch richtig Laune. Um dem Ganzen aber noch etwas Abwechslung zu bieten, könnt Ihr eure Gegner kurz vor deren Tod auch mit einem wirklich toll in Szene gesetzten Finishing Move, im wahrsten Sinne des Wortes, auseinander nehmen. Auch ein paar besondere Zorn Fähigkeiten kommen nach und nach zu eurem Kampf-Repertoire dazu. Damit könnt Ihr beispielsweise Klingen aus dem Boden stoßen, um mehrere Feinde gleichzeitig zu eliminieren.
Aber natürlich müsst Ihr nicht einfach nur sinnlose Schlachten meistern. Nein, auch Dungeons und deren Rätsel wollen bewältigt werden. Diese erinnern stark, entschuldigt bitte den ständigen Vergleich, an die Dungeons aus Zelda. Meistens bekommt Ihr auf dem Weg zu eben diesen ein gewisses neues Item, welches Ihr zuerst in der Spielwelt selber ausprobieren dürft, um dann im Verlies zu beweisen, dass Ihr auch richtig damit umgehen könnt. Oft erfordert auch der Endboss des jeweiligen Dungeons den richtigen Einsatz des neu gewonnenen Spielzeugs.
Mit allem was Ihr tut, sei es nun ein normaler Kampf, ein besiegter Endboss oder das Erkunden der Welt und öffnen der versteckten Truhen, sammelt Ihr Seelen. Die Grünen heilen euch, die Gelben füllen eure Zornleiste und die Blauen dienen als Währung. Damit könnt Ihr eure Attribute und Fähigkeiten verbessern, neue Attacken lernen oder sogar neue Waffen kaufen. So erlangt Krieg nach und nach seine alte Stärke zurück.
Der Schwierigkeitsgrad ist hier ziemlich nett. Wir empfehlen euch das Spiel direkt auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad Apokalyptisch zu starten. Somit ist wenigstens ab und zu auch mal die Ausweich bzw. Blocken Taste gefordert. Bei den beiden niedrigeren Graden wird am Ende des Spiels vermutlich einfach nur eure Schlagen-Taste ausgeleiert sein.
Pixel über Pixel
Kommen wir nun aber mal zu dem Teil der wohl für viele von Euch der wichtigste sein dürfte: Die Technik. Während die alten Konsolen an der ein oder anderen Stelle selbst mit der 640p-Auflösung zu kämpfen hatten und immer mal wieder unter die magische 30-fps-Grenze kamen, läuft die Warmastered Edition nun mit vollen 1080p und in butterweichen 60 Bildern in der Sekunde. Das tut dem Spiel auch wirklich gut. Die Kämpfe fühlen sich dadurch einfach flüssiger an. Leider schaffen es auch die aktuellen Konsolen nicht die angegebenen Frames konstant zu halten. Ab und zu ist ein Einbruch zu spüren. Diese fallen aber nicht all zu schlimm aus, da es trotz allem noch sehr flüssig läuft, grade im Vergleich zur Ur-Version. Trotzdem sollte man von einem sechs Jahre alten Spiel erwarten, dass es wenigstens die 60 fps konstant halten kann.
Wenn Ihr eine PS4 Pro oder einen leistungsfähigen Rechner euer eigen nennt, ist das ganze auch mit 4k-Auflösung spielbar. Leider können wir Euch hier keine eigenen Eindrücke liefern, da es sich bei unserem Testmuster um die Xbox-One-Version handelte.
Natürlich hat Nordic Games auch an der Qualität der Grafik selber gefeilt. Da es sich hier aber „nur“ um eine Remaster Version handelt, solltet Ihr keine riesigen Sprünge erwarten. Alle Texturen, seien es nun Gebäude, Gegner oder Gegenstände, sind schärfer und auch ein klein wenig detailierter. Auch die Schatten und die Beleuchtung sind um einiges schöner und tragen zu einem besseren Gesamtbild bei. Der größte Unterschied dürften aber die Effekte von Kriegs Fähigkeiten oder auch die der Gegner sein. Diese zaubern in der ein oder anderen Situation wirklich ein schönes Feuerwerk auf euren Bildschirm. Im Endeffekt ist es einfach noch etwas fein geschliffener als die Ur-Version. Unserer Meinung nach wäre hier schon noch ein bisschen mehr drin gewesen. Bei der 4k-Version könnte sich natürlich ein Bild ergeben, welches noch beeindruckender ist.
Die Steuerung mit dem Controller geht gewohnt gut von der Hand. Krieg führt Eure Eingaben direkt aus und ermöglicht Euch so, schnell auf die Aktionen der Gegner zu reagieren und im richtigen Moment zurück zu schlagen. Auch die Rätsel und Klettereinlagen laufen hier ohne größere Probleme ab. Gerne gibt es mal bei anderen Vertretern die Situation, dass der Charakter lieber nach rechts klettert obwohl man nach oben wollte. Bei Darksiders ist dies aber kaum vorhanden. Sehr gut!
Zuletzt gibt es da natürlich neben der visuellen auch noch die akustische Komponente. Hier möchten wir zu aller erst einmal die wirklich gelungene Synchronisation der Charaktere hervorheben. Natürlich sind die Gesichtsanimationen aufgrund der älteren Grafikengine nicht das Gelbe vom Ei, das macht aber der guten Vertonung keinen Abbruch. Ganz besonders gefällt uns hier die Stimme des Wächters, der Krieg auf seinen Abenteuern begleitet. Dieser wird nämlich von niemandem geringeren als Mark Hamill gesprochen. Für manche auch bekannt als Luke Skywalker aus dem Star Wars Universum oder aber auch als Joker der Arkham Reihe.
Die restliche musikalische Untermalung ist ebenfalls durch und durch super. Zu jeder Situation bekommt Ihr die passende Hintergrundmusik die euch perfekt in das Geschehen hinein zieht und das Erlebte somit einfach nochmal verstärkt.