Story und Gameplay
Wenn man das Spiel zum ersten Mal startet, hat man die Auswahl aus Drei Schwierigkeitsgraden. Diese passen nicht nur die Preise und das Startgeld an, sondern gestalten auch die Gameplayelemente realistischer. Unter diesen Gameplayelementen sind Sachen wie der Spritverbrauch der Traktoren , ob die Pflanzen verrotten, wie schnell diese wachsen und sogar, ob man den Motor manuell anschalten muss.
Es ist mein erstes Mal, meine Jungfernfahrt in einem Landwirtschaftssimulator und so fühle ich mich etwas verloren. Ich habe vor mir einen Pickup Truck und Drei bis Vier Traktoren mit Anhängern und mir wird im Anfangstutorial gesagt, dass ich die mir zur Verfügung gestellten Felder abernten, pflügen, besääen und pflegen muss. Beim Besääen bekomme ich die Auswahl zwischen 10 verschiedenen Arten, wobei mir verraten wurde, dass Sonnenblumen und Soyabohnen neu sind. Diese 10 verschiedenen Sorten an Getreide müssen teilweise auch anders angebaut und gepflegt werden. All dies überwältigt mich etwas, doch ich erinnere mich: Es gab im Hauptmenü einen Tutorial Button!
Und was für ein Tutorial das ist: Sechs Punkte, die alles von der Landwirtschaft über das Sääen bis hin zur Viehzucht und Forstwirtschaft im kleinsten Detail erklären. Wer alle Tutorials durchspielt ist allein dort Ein bis Zwei Stunden beschäftigt, aber danach auch bestens vorbereitet um im Alltag eines Landwirts überleben zu können. Vom Umfang her erinnert einen dieses Tutorial an Elite:Dangerous, und das kann nichts schlechtes sein. Auffallend direkt im Hauptmenü ist auch, dass das Spiel von Anfang an einen exzellenten Modsupport bietet und die Entwickler des Spiels auch gewisse Features, wie z. B. das Zerstören des Getreides wenn man mit zu großen Traktorreifen drüber fährt, als optionale Mods zur Verfügung stellen.
Doch auch ab Werk ist die Featureliste beachtlich. Zwei riesengroße Karten, Güterzüge verstärken den Fuhrpark, im Shop finden sich über 250 verschiedene Fahrzeuge, für die Feldarbeit lassen sich Helfer einstellen, damit man die 31 Felder auch alleine bearbeiten kann. Und diese Felder sind teilweise riesig! Auf dem größten Feld kann man sich gut und gerne eine Stunde beschäftigen. Um in diesem Spiel erfolgreich zu sein, muss man im Voraus planen. Zu jeder Zeit hat man eine Übersicht der aktuellen Preise verschiedener Güter und welcher Händler wieviel bezahlt. Wobei auch ein kleiner Pfeil anzeigt, ob sich der Preis in nächster Zeit eher erhöhen oder verringern wird. Als wäre das nicht genug, gibt es auch ein Wettersystem, welches stark in das Gameplay eingreifen kann. Niemand möchte sein Getreide absaufen sehen, und so muss man seine Ernte ordnungsgemäß vor den Naturgewalten schützen.
Multiplayer
Natürlich kann man für die Feldarbeit Helfer anheuern, aber wieso bezahlen wenn es auch umsonst geht? Ehm..ich meine natürlich mit Freunden macht es mehr Spaß! Im Multiplayer kann man die beiden Karten mit bis zu 16 Spielern bearbeiten. Dabei kann man entweder einem schon gestarteten Spiel joinen, selber eins erstellen oder vielleicht etwas interessanter für größere Stammgruppen: Einen Server mieten. Dieser hat den Vorteil, dass er immer On ist und es keine Host-Migrationsprobleme á la Call of Duty gibt. Denn sobald sich 16 Spieler auf dem Heimrechner austoben, gibt es garantiert Lagspikes.
Im Serverbrowser (Take this, CoD!) kann man nach Spielersprache , Spielerzahl, vollen oder leeren Servern sowie nach Mods und Passwörtern Filtern. Auch die Map kann man einstellen. Wenn man also möchte, kann man den Spielern vorschreiben bestimmte Mods zu installieren wenn man auf dem eigenen Server spielen möchte. Damit die Spieler einem aber nicht alles kaputt machen, kann der Admin alles genaustens einstellen. Wer hat Zugriff auf das Geld? Wer bekommt wieviel Geld? Wer darf was kaufen? Auf den meisten public Servern ist es so geregelt, dass der Admin das ganze Geld bekommt und dann seinen Untertanen das Arbeitsgerät beschafft sofern sie danach fragen.
Grafik, Sound und Technik
Das Optionsmenü in Landwirtschafts-Simulator 17 ist detailliert. Vom FoV Slider (anders als bei …ach ich lass es) , Texturqualitäten, Antialiasing bis hin zu Density und Draw Distance Slidern ist alles vorhanden. Man kann sogar einstellen wie viele Spiegel gerendert werden können! Auch Lenkräder und Head Tracking sowie Eye Tracking werden unterstützt. Wer jetzt hofft: Leider bietet der Simulator keine Native VR Unterstützung, allerdings lädt die freie First Person Ansicht zum Experimentieren mit VorpX ein.
Was Keybindings angeht, so sind Lenkräder, Controller und natürlich auch die Tastatur frei belegbar mit Erst- und Alternativtasten für jede noch so kleine Funktion. Auch Deadzones für den Analoginput sowie Mouse Sensitivity sind einstellbar. Diese Fülle an Einstellmöglichkeiten wird beim Sound weitergeführt, allerdings erst wenn man ingame ist. Dann kann man neben dem ebenfalls im Menü befindlichen “Volume Master” Slider auch das Radio einstellen, die Lautstärke für Umgebung, Fahrzeuge, Radio und die Reichweite besagten Radios (ob man es immer abspielen kann oder nur in Fahrzeugen).
Wie man bereits auf den Screenshots sehen kann ist die Grafik zwar hübsch, kann aber bei weitem nicht mit Krachern wie Battlefield mithalten. Dies will es allerdings auch nicht. Das Spiel setzt auf recht hübsche Texturen die ohne 5000 Bloomfilter auskommen. Dies wird auch mit einer stabilen Performance belohnt und so läuft das Spiel selbst im Multiplayer stets ruckelfrei. Der Sound ist passend, jeder Traktor hat die originalen Motorgeräusche, das Ambiente stimmt mit beruhigendem Vogelgesang ein. Sound und Grafik lassen sich am besten in einem Wort beschreiben: Funktional. Es haut einen nicht weg, aber fällt auch nicht negativ auf. Funktioniert eben und macht was es soll. Bis auf ein kleines Detail: Die Reifenspuren. Als ich quer durch die Map geheizt bin ist mir aufgefallen, dass dort immer noch Reifenspuren sind und der Dreck auf den Straßen sich immer noch genau dort befindet, wo ich vor 30(!) Minuten auf die Straße gefahren bin. In einer Zeit in der die gesamte Nachbarschaft von Los Santos plötzlich neue Autos hat, nachdem man um die Ecke gegangen ist, hat mich das doch sehr überrascht.