Testbericht: RTL Skispringen 2007

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Jedes Jahr gibt es ein RTL Skispringen; und mit RTL Skispringen 2007 wird die Serie auch dieses Jahr fortgesetzt. Da stellt sich die Frage, ob sich seit dem letzten Teil so viel getan hat, dass es sich lohnt einen neuen Teil zu kaufen. Hier gibt es so einiges, das dafür und dagegen spricht.

Für die Skisportfans, die den Titel aus dem Vorjahr nicht besitzen, stellt sich diese Frage nicht. Großartige Erfahrungen sind bei RTL Skispringen 2007 auch nicht notwendig. Für alle Anfänger wird ein sehr ausführliches und hilfreiches Einführungsspiel, bei dem jeder Schritt genauestens erklärt wird. Die Schritte werden dann so oft wiederholt, bis es richtig ist. Anschließend kann man noch ein paar Sprünge üben und es wird nur noch eingeschritten, wenn man einen Fehler gemacht hat. Wer das Einführungsspiel gemeistert hat, kann entweder im Übungsmodus weiter üben oder fängt gleich eine Karriere an.

Bei der Karriere kann man nun auch zwischen zehn Gesichtern der Springer wählen, ansonsten ist hier alles gleich geblieben. Man fängt als Nachwuchsspringer an und muss sich dann zu den Amateuren und letztendlich in die Profiliga vorarbeiten. Doch von Nachwuchsspringer bis zum Profi ist es ein sehr weiter weg. Um sich zu verbessern, kann man häufiger Powerpunkte vergeben. Powerpunkte können für Anlauf-, Flug- und Landetechnik sowie für Popularität und Verhandlungsgeschick verteilt werden. Die Punkte für die Technik macht sich beim Springen bemerkbar, wenn auch nur langsam. Mit den anfänglichen Punkten hätte man in der Amateurliga keine Chance, da der Springer nicht die notwendigen Weiten und Wertungen erzielen könnte. Das macht das ganze auch etwas realistischer; schließlich fängt man mit einem 16-jährigen Springer an, der nicht von Anfang an Profi sein kann, nur weil der Spieler das Spiel beherrscht.

Auch in RTL Skispringen 2007 spielt das Geld eine wichtige Rolle. Das Geld sollte sinnvoll für einen Trainer und einem Wachsmeister ausgegeben werden. Der Trainer trainiert Sprungkraft, Fitness und Motivation und sorgt dafür, dass der BMI (Body-Mass-Index) niedrig bleibt. Zudem kann man ein Extra Training machen, um zusätzliche Punkte zu verteilen. Je besser und teurer der Trainer, desto besser werden die einzelnen Kriterien auch trainiert. Das Extra Training wurde in diesem Jahr etwas erweitern. Zu der üblichen Aufgabe eine bestimmte Weite zu erreichen sind nun noch weitere verschiedene Aufgaben dazugekommen, wie z. B. Das Landen in einem bestimmten Bereich oder eine Telemarklandung). Der Wachsmeister sorgt dafür, dass die Skier gut gewachst sind, damit man einen guten Anlauf nehmen kann. Je teurer der Wachsmeister, desto höher ist das Potential und die Zuverlässigkeit. Wer keinen Wachsmeister möchte, kann auch selbst die Wachsmischungen anfertigen, die den Wetterverhältnissen angepasst werden müssen.

Der Skisprung läuft in mehreren Phasen ab: Anlauf, Absprung, Flug und Landung. Bei jedem der Phasen muss man die Balance halten, damit es gute Wertungen gibt. Neu hinzugekommen ist, dass die Balance bis zur Sturzlinie gehalten werden muss und man den Bremsvorgang noch selbst durchführen kann. Da der Bremsvorgang aber nicht in die Wertung geht, kann man diesen auch getrost ignorieren. Anschließend kann man die Emotion des Springers im Ziel selbst bestimmen. Nach dem Sprung wird noch eine ausführliche Sprunganalyse geboten, damit man weiß, in welcher der Phasen man nicht ganz so gut war.

Ist man erfolgreich Gesprungen, bekommt man natürlich auch eine Prämie für den Tag. Weitere Einnahmequellen sind das Gehalt und die Sponsoreneinnahmen, die der Spieler selbst verhandeln kann – dafür ist das Verhandlungsgeschick wichtig. Je höher die Popularität ist, desto häufiger sind Events, bei denen man noch zusätzliches Geld bekommt. Zwischendurch wird man dann noch zur Quizshow eingeladen, bei der man sich etwas Geld dazuverdienen kann. Beim Quiz in RTL Skispringen 2007 wurden die 1 500 besten Fragen aus den letzten fünf Jahren verwendet. Das Geld kann dann entweder für bessere Wachsmeister und Trainer oder auch im Shop ausgegeben werden. Im Shop gibt es Anzüge, Skier, Helme, Brillen, Handschuhe, Schuhe, Bindungen und Masken zu kaufen, welche sich alle auf Aerodynamik und Balance auswirken – auch wenn man das bei z. B. Handschuhen nicht unbedingt erwarten mag.

Grafisch ist RTL Skispringen 2007 nicht gerade der Hit, was bei so einem Spiel aber auch nicht zu erwarten ist. Die Oberfläche wurde komplett überarbeitet, jedoch nur grafisch. Von der Struktur her ist alles so geblieben wie im letzten Teil; doch da die Menüführung gut und übersichtlich ist, gibt es auch keinen Grund dort etwas zu ändern. Innerhalb der Level hat sich die Grafik auch leicht verbessert, zudem gibt es vier Kameraperspektiven für den Sprung und die die Animationen für Start, Ende und Landung wurden überarbeitet. Gut gelungen sind verschiedene Wetterbedingungen. Mal ist das Wetter schön Sonnig, mal schneit es und manchmal ist es sogar nebelig, was die Sicht stark einschränkt. Ab und zu fliegen aber auch merkwürdige Schneehaufen durch die Gegend. Diese Haufen erinnern ein bisschen an kleine Heuballen, die durch eine leere Wüste fliegen. Schön anzusehen ist auch, dass die Zuschauer verschiedene individuelle Schilder mit dem Namen des Austragungsortes oder des Spielers hochhalten. Anzeigetafeln zeigen auch das aktuelle Ergebnis des Sprunges an.

Damit auch ein bisschen TV-Atmosphäre aufkommt, kann man allen Springern beim Springen zuschauen. Doch leider kann man bei den anderen Springern nicht die Kameraperspektive ändern und kann sich auch keine Wiederholung der Sprünge anschauen. Doch etwas sehr wichtiges, das zu einer TV-Atmosphäre beitragen könnte, hat man weggelassen: Nach dem Sprung wird nicht die erreichte Platzierung eingeblendet. Es werden lediglich die besten fünf in einer Tabelle angezeigt.

Über 900 neue Audiokommentare bietet die 2007er Version. Doch trotzdem wiederholen sich einige Aussagen der Kommentatoren ziemlich schnell. Ziemlich peinlich sind jedoch die Sprüche mit Bezug auf Sven Hannawald. Da wurde wohl glatt vergessen, dass dieser seine Skisportkarriere beendet hat. Teilweise passen die Kommentare nicht zu den Tatsachen. Gute Sprünge werden oftmals schlecht gesprochen. Und neue Weitenrekorde fallen den Kommentatoren auch nicht weitere auf. Die Musik und Geräusche sind auch dieselben wie aus dem letzten Jahr.

Leider ist bei RTL Skispringen 2007 nur eine einzige Karriere möglich, sodass nicht mehrere Spieler an einem Rechner eine eigene Karriere starten können. Die Spielmotivation ist ziemlich groß, da viele Turniere gemeistert werden können und man erst nach und nach besser wird und natürlich ganz heiß auf die Profiliga ist, die man sich erst mal erarbeiten muss. Ist man endlich so weit, möchte man natürlich auch die 23 zusätzlichen Aufgaben meistern, mit denen man weitere Sachen im Shop freischaltet und möchte auch nach Möglichkeit jeden Weitenrekord brechen.

Wertung

Fazit

GC-Wertung
7,5

Diejenigen, die schon RTL Skispringen 2006 besitzen, werden beim Nachfolger nicht viel Neues finden und könnten den Kauf eventuell bereuen. Doch für die anderen Skisportfans ist RTL Skispringen sicher keine Fehlinvestition. Viele Turniere, einfache Bedienung und eine Spielmotivation sind sicher ein guter Kaufgrund.