Horror und VR passen wie die sprichwörtliche Faust auf das Auge. Die Virtual Reality hat es uns auch bereits vorgemacht – Wilson’s Heart fesselt uns aber um einiges länger an unser Headset. Ein Psychothriller, der einen für ungefähr 10 Stunden fasziniert und schockiert – also nicht unbedingt etwas für schwache Nerven.
Die Story
Ihr schlüpft in die Rolle von Robert Wilson, einem Kriegsveteranen, welcher in einem recht mysteriösen, augenscheinlich verlassenem Krankenhaus in den 1940er Jahren aufwacht. Natürlich erst einmal gefesselt – und nicht genug damit – hat er statt seinem eigenen Herzen seltsamerweise einen Apparat auf der Brust montiert. Nicht unbedingt etwas, was man selbst erleben möchte! Wie sich bald herausstellt, hilft das mechanische Herz aber ungemein, um sich gegen die ungemütlichen Widersacher durchzusetzen, die einem begegnen, wenn man in dem unheimlichen Gebäude umherstreift und dabei das eine, oder andere Rätsel löst. Wilson vermisst aber sein richtiges Herz und somit gilt es eben dieses zu finden.
So einfach wird das aber nicht, denn wie sich sehr schnell herausstellt, ist das Krankenhaus absolut nicht leer und verlassen, sondern – wie kann es anders sein – von den „Kräften des Bösen“ belagert. Durch sammeln von Gegenständen und dem Lösen von Rätseln tritt der Spieler diesen entgegen. Das Inventory-System hält jederzeit die wichtigsten Gegenstände bereit. Ach ja, hin und wieder muss auch gekämpft werden, denn wie man sehen kann, tummeln sich wirklich ein paar richtig ungute Typen in dem Horror-Haus. Aber wie im richtigen Leben gibt es auch ein paar nette Charaktere, mit denen man ganz nett plaudern darf.
Die Umsetzung
Die Umgebung ist dabei komplett in schwarz/weiß gehalten, was den Gruselfaktor um einiges erhöht. Gespielt wird rein mit den Oculus Touch-Controllern, wobei man sich in dem Gebäude mittels Teleportation fortbewegt. Das funktioniert ähnlich gut wie bei Robo Raid und vermindert die Gefahr von Motion Sickness enorm.
Genial ist, dass nach dem Teleportieren Wilson bereits in die Richtung eines wichtigen Gegenstandes oder einer Person sieht und dies auch deutlich ersichtlich ist. Langwieriges Suchen fällt dadurch zum Glück weg. Die Story wird dadurch aber auch sehr stark festgelegt, bzw. gelenkt, da die Aktionspunkte im Spiel somit genau definiert sind. Das wird vermutlich nicht jedem gefallen, aber in einem VR Spiel ist dieses Prinzip derzeit ja der übliche Stand der Technik. Von den Entwicklern wurde sehr darauf geachtet, dass der Spieler nicht langwierig die nächsten Punkte suchen muss, sondern es geht darum, die richtige Aktion an dem jeweiligen Punkt auszuführen. Frustrierendes Hin- und Herlaufen fällt dadurch komplett weg.
Die Tipps und Hilfestellungen sind teilweise sehr innovativ umgesetzt. Beispielsweise findet man Comic-Hefte, die aus jener Zeit stammen. Diese sind liebevoll gestaltet und können durchgeblättert werden, um weitere Hinweise und Erklärungen zur Spielwelt zu erhalten. Hantieren mit dem XBox Controller, oder frei Herumlaufen ist also beides nicht, was ich selbst aber in keinster Weise vermisst habe. Das Ergreifen, auch kleinerer Gegenstände, funktioniert punktgenau, genauso wie das Telefonieren, oder das Öffnen von Schränken. Kurzum, es macht richtig Spaß die Spielgeschichte auf diese Weise aufzudecken, das liegt auch sicherlich an den realistisch dargestellten Händen und Armen, die einen richtig in das Spiel hinein kippen lassen. Wilson’s Heart ist ein faszinierendes Erlebnis auf der Oculus. Ich beneide euch beinahe, dass ihr es erst noch vor euch habt. Die Stimmung kommt sehr gut rüber, dazu trägt auch die passende Umgebung bei, wie die in die 40er Jahre passenden Poster. Für Freunde von geführten Erlebnissen – so wie ich es einer bin – da bei mir Motion Sickness recht schnell zuschlägt, wenn ich mich in einer VR-Spielewelt frei bewegen muss – ein absolutes „must have“ auf der Oculus. Wenn ihr weitere Informationen bekommen wollt, könnt ihr auch gern in der Pressemitteilung nachlesen. Dort finden sich weitere spannende Informationen.