Morgen beginnt die alljährliche gamescom und wie gewohnt hat EA bereits einen Tag vorher ihre Pressekonferenz im Palladium in Köln gehalten. Dort nutzten die Entwickler der verschieden Studios die Gelegenheit, um Informationen, Trailer und live vorgeführte Gameplay-Szenen zu präsentieren. Dieses Jahr gab es auch die Möglichkeit, sich die Konferenz live auf der EA-Homepage anzusehen und Fragen zu stellen, die vom Pressesprecher Martin Lorber soweit wie möglich beantwortet wurden.
Für diejenigen, die es nicht gesehen haben, hier nachfolgend eine kurze Zusammenfassung. Der Beginn war schon mal vielversprechend: Taktische Co-Op-Action mit Army of Two: The Devil's Cartel. Nicht nur der Trailer machte eine gute Figur, sondern auch die live gezeigten Gameplay-Szenen. Für die Optik des Spiels kam die Frostbite 2-Engine zum Einsatz. Auf dieses Spiel dürfen sich jedoch lediglich die Konsolenspieler freuen, eine PC-Version wird es nicht geben.
Eine kurze Einführungsrede von Peter Moore, Coo von EA, und Jens Uwe Intat, Senior Vice President EA European Publishing, wurde dann von Dean Richards in einem Trikot der Kölner Haie abgelöst. Netter Auftritt. Der General Manager stellte das neue NHL 13 vor, welches ebenfalls nur auf den Konsolen erscheinen wird.
Doch endlich ein Titel, der auch auf dem PC erscheinen wird: Need for Speed Most Wanted von den Criterion Studios, vorgestellt vom Executive Producer Matt Webster. Auch hier gab es auch frische Gameplay-Szenen zu sehen. Dabei wurde klar, dass der Fokus bei diesem Titel wohl ganz klar in den sozialen Features, also Mehrspielerspaß und Vernetzungen, liegt. Das Vergleichen mit den Freunden ist ein sehr wichtiger Faktor. Eine Besonderheit ist Cloudcompete: Wer sich auf der Most Wanted-Liste weiter nach oben arbeiten möchte, der kann dies plattformübergreifend tun. Erst zu Hause am PC oder auf der Konsole, anschließend unterwegs auf dem Smartphone, Tablet oder der PS Vita. Übrigens entfällt bei NfS Most Wanted das stundenlange Spielen, um bestimmte Fahrzeuge freizuschalten. Frei übersetzt zitiert hieß es: "Wenn ihr einen Wagen findet, könnt ihr damit auch fahren".
Natürlich durfte auch Medal of Honor: Warfighter nicht fehlen, welcher mit actionreichen Szenen des Multiplayer-Modus vorgeführt wurde. Dort wird es möglich sei, aus Spezialeinheiten unterschiedlicher Länder zu wählen – die deutsche KSK ist eine davon. Der Mehrspielermodus bietet 6 Klassen, 8 reale Schauplätze und 35 Karten-/Modus-Kombinationen. Ansonsten gab es hierzu keine besonderen Neuerungen.
Wer ein iOS-Gerät besitzt und Die Simpsons mag, der sollte einen Blick auf The Simpsons: Tapped Out werfen. Das Spiel ist kostentenlos und ermöglicht sich sein eigenes Springfield zu gestalten. Auf der Pressekonferenz hieß es, dass das Spiel ab heute im App Store erhältlich sein wird. Aktuell ist es dort jedoch noch nicht auffindbar.
Auch das Thema Origin wurde behandelt. So gibt es inzwischen 21 Millionen Nutzer. Das sind zwar nicht wirklich wenige, doch wie viele davon auch freiwillig den Client nutzen, weiß man natürlich nicht. Immerhin ist es bei so einigen EA-Titeln, unter anderem Battlefield 3, zwingend erforderlich den aktuell noch weniger beliebten Dienst zu nutzen. Doch an Steam haben sich die meisten inzwischen ja auch gewöhnt. In Zukunft soll es nicht nur viele weitere Titel auf der Origin-Plattform geben, inzwischen sind es über 500 Stück, davon nicht nur EA-Titel, und auch neue Features. Auch von Achievements war die Rede, wobei ich hoffe, dass es diese dann auch endlich mal für den PC geben wird. Zudem soll Origin als Dienst für smartTV, iOS, Android und Facebook kommen.
Zum neuen SimCity hat Jordan Edelstein von Maxis nicht sonderlich viel Neues erzählt. Es wurde erneut die GlassBox-Engine kurz erklärt und im Gegensatz zu NfS Most Wanted auch darauf eingegangen, dass es für verschiedene Spielertypen interessant ist. Es kann gleichermaßen gut alleine, mit Freunden oder mit der gesamten Welt gespielt werden. Wer das Spiel schon mal ausführlich vorab testen möchte, der kann sich auf simcity.com für den Betatest bewerben, sollte sich jedoch beeilen.
Selbst wenn dieses Jahr mit Medal of Honor: Warfighter ein neuer Ego-Shooter-Blockbuster ins Rennen geht, um die Spieler mit vielen Stunden Spielspaß im Multiplayermodus zu beschäftigen, und Battlefield 4 bereits angekündigt wurde, so ist Battlefield 3 trotzdem noch lange nicht tot. Zwei DLCs gab es bereits und in Kürze erscheint mit Armored Kill das dritte. Dieser wird die größte Map enthalten, die es bei Battlefield jemals gegeben hat. Im Vordergrund stehen, wie der Name wohl vermuten lässt, die Fahr- und Flugzeuge samt neuem "Tank Superiority"-Modus. Damit nicht genug: Es folgen noch die DLCs Aftermath (erscheint im Dezember) und End Game (erscheint März 2013). Bei letzterem gibt es sogar Motorräder! Für einen Preis von 59,99 Euro können die Spieler Battlefield 3 plus Zugriff auf Battlefield Premium, welche alle fünf DLCs umfasst, erwerben.
Blockbuster made in Germany: Crysis 3. Auf der Pressekonferenz wurde der neue Jäger-Modus vorgestellt. Er beginnt mit zwei Jägern, die gegen bis zu 13 CELL-Einheiten antreten müssen. Die Jäger sind nur mit einem Bogen bewaffnet, können sich aber auch tarnen. Die CELLs hingegen sind "richtig" ausgestattet und in der Überzahl und müssen so lange überleben bis sie evakuiert werden. Zu Anfang erinnerte es doch stark an den Modus von ShootMania: Storm, den Ubisoft auf der E3 präsentierte. Doch beim Jäger-Modus von Crysis 3 gibt es einen wichtigen Unterschied: Wer von einem Jäger getötet wird, ist danach auch in der Rolle eines Jägers. Somit wird es immer schwieriger für die CELL bis zur Evakuierung durchzuhalten.
Eher verhalten war der Applaus (dafür viel Gemurmel) bei Matthew Bromberg, General Manager bei Bioware Austin, der über kommende Neuerungen von Star Wars: The Old Republic gesprochen hat. Ab Herbst wird bei dem Spiel auf ein Free-to-Play-Modell gesetzt. Zum Ende wurde aber auch sein Auftritt von den Besuchern gewürdigt. Etwas positiver kam auf jeden Fall Dead Space 3 an. Mit dem 7. Februar 2013 wurde auch der Releasetermin enthüllt.
Schließlich noch eine der erfolgreichen Franchises von EA: FIFA. Eher weniger Interessant wohl die Info, dass FIFA Online 3 demnächst in Zusammenarbeit mit Nexon auch in Korea erscheinen wird. Hierzulande gilt das Augenmerk wohl eher auf das kommende FIFA 13, in welchem auch eine virtuelle Bundesliga für den Online-Modus enthalten sein wird. Leider wurde das Feature lediglich für die Konsolen angekündigt, die PC-Spieler müssen darauf also verzichten. Mit EA Sports Football Club Match Day werden die Ereignisse der Realität auch von den Kommentatoren im Spiel erwähnt.
Am Ende der Präsentation sagte auch Jens Uwe Intat noch Mal, dass sie damit zeigen können, welche große Bedeutung die gamescom für EA hat. Doch schließlich wurden die Gerüchte für drei Neuankündigungen vorerst widerlegt. Sofern während der Messe nichts Neues mehr folgt, wovon ich auch nicht ausgehen würde, gab es keine echte Neuankündigung. Gut, das neue Army of Two wurde erst vor wenigen Tagen angekündigt, doch sonst? Keine überraschenden Neuigkeiten. Dennoch eine gute Pressekonferenz, immerhin gab es zu den bereits bekannten Titeln neue Informationen, viele Gameplay-Szenen. Wer dann in den nächsten Tagen auf die Messe kommt, darf dann auch einige der Titel selbst anspielen. Einige Fotos der Pressekonferenz sind auf unserer Facebook-Seite bzw. bei Google Plus zu finden.